„Mehr als 80 Jahre liegt der Tag inzwischen zurück, der den Beginn des Massenmords an den europäischen Juden markiert. Mehr als 80 Jahre, in denen die Gräueltaten der Nationalsozialisten einen traurigen Höhepunkt der Grausamkeit in unserer Geschichte darstellen. Umso schockierender ist es, dass rechtsextremes Gedankengut in unserer Gesellschaft heute wieder mehr und mehr Zuspruch bekommt und sogar den Weg in unsere Parlamente gefunden hat.

Als demokratische Politikerinnen und Politiker haben wir die Pflicht, für den Schutz unseres friedlichen Zusammenlebens und unserer freiheitlichen Grundwerte einzustehen und dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Darum wollen wir den Schulbesuchstag auch in diesem Jahr dafür nutzen, die Schülerinnen und Schüler in unserem Land für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Denn Schulen sind zugleich Lernstätten als auch Erlebnisorte gesellschaftlicher Realität und Vielfalt. Das qualifiziert sie in besonderer Weise für die kritische Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit, aber auch mit unserer Gegenwart und Zukunft. Wir wollen dazu beitragen, den Blick der Jugendlichen für die vielen Facetten unserer Gesellschaft zu schärfen und ihnen zu zeigen, dass eine Demokratie nicht selbstverständlich ist, sondern dass sie überzeugte Menschen braucht, die tagtäglich für sie einstehen.“