Josef Winkler
Sprecher für Gesundheit und Pflege, Kultur, Integration, Flucht und Asyl, Queerpolitik, Petitionen
Erfolgreiches Pandemiemanagement und notwendige Lehren: Ergebnisse der Anhörung im Gesundheitsausschuss
„Nach der intensiven Anhörung im Gesundheitsausschuss zum Management der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz haben wir uns in den vergangenen Wochen eingehend mit den Einschätzungen der geladenen Sachverständigen auseinandergesetzt.
Aus der Anhörung nehmen wir mit, dass das Management der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert hat. Es ist uns in einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung gelungen, eine Überlastung der Intensivstationen und des Gesundheitswesens zu verhindern. Vor allem in der frühen Phase der Pandemie hatten wir es mit einer großen Unsicherheit und wenig Wissen über den Erreger zu tun. Deshalb mussten wir in dieser Zeit mit größtmöglicher Vorsicht agieren. Im Laufe der Pandemie haben wir dann mehr über das Virus gelernt und deshalb Maßnahmen korrigiert, die sich als nicht notwendig oder gar kontraproduktiv herausgestellt haben.
Fast alle Anzuhörenden haben auch einen kritischen Blick zurückgeworfen und festgestellt, dass einige Maßnahmen zu spät zurückgenommen wurden. Konkret nannten sie in diesem Zusammenhang die Kontaktbeschränkungen für Kinder und Jugendliche sowie die Isolation älterer Menschen. Kontaktbeschränkungen und Isolationen bestanden fort, obwohl bereits aussagekräftige Daten vorlagen, die im Fall der genannten Personengruppen gegen die angeordneten Maßnahmen sprachen. Folgerichtig erteilten die Sachverständigen im Rahmen der Anhörung den Rat, in Zukunft in einer vergleichbaren Situation stärker die psychosozialen Folgen der Maßnahmen für die Betroffenen in den Blick zu nehmen.
Es war gut, dass wir uns dem Management der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz in der gebotenen Gründlichkeit und Sorgfalt im Gesundheitsausschuss gewidmet haben. Dabei wurde aber auch klar, dass viele der kritisch beleuchteten Maßnahmen und Diskussionen ihren Ursprung auf Bundesebene hatten. Daher verfolgen wir nun mit Interesse die angekündigte Auswertung der Pandemiepolitik im Bund.“
