Digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen bekämpfen

Wer politische Ansichten im Netz kundtut und eine Frau ist, hat doppelt verloren. Hass im Netz betrifft Männer sowie Frauen, jedoch wiegt die gegen Frauen gerichtete digitale Gewalt besonders schwer, weil sie fast immer sexualisiert ist. Hasserfüllte Anfein-dungen gegen Frauen beziehen sich regelmäßig auch auf das Geschlecht während Männer aufgrund ihres Geschlechts tendenziell weniger angegriffen werden. Dies berichtet HateAid – eine Beratungs- und Anlaufstelle für Opfer von digitaler Gewalt. Besonders auffallend sei dabei die Verbindung von Rechtsextremismus und Frauenfeindlichkeit. Rechtsextremisten verfolgen eine gezielte Strategie im Netz, um die politischen Aktivitäten von Frauen einzuschränken. Obwohl sich die sexistischen Attacken im Netz gegen Einzelpersonen richten, haben sie eine einschüchternde Wirkung auf alle Internetnutzerinnen. Nach den aktuellsten Angaben des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft trauen sich 39 Prozent der von sexualisierter Gewalt betroffenen Internetnutzerinnen nicht mehr, ihre politische Meinung im Netz zu vertreten. Die ge-schlechterspezifische Dimension von digitaler Gewalt zu erkennen und in angemesse-ner Weise strafrechtlich zu würdigen, ist eine ernstzunehmende Aufgabe von Strafverfolgungsbehörden.

Ich bitte die Landesregierung um Berichterstattung in Hinblick auf Fortbildungsmög-lichkeiten für Staatsanwaltschaften im Bereich digitale Gewalt und Sexismus.