Milchmarkt erneut instabil – Betriebe brauchen fairen Wettbewerb

Anlässlich des bundesweiten Milchaktionstages des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter am 17. Dezember 2014 erklärt der GRÜNE agrarpolitische Sprecher Dietmar Johnen:
Aktuell müssen die MilchviehhalterInnen die schlechte internationale Marktlage für Milchprodukte ausbaden. Eine Nachfragedelle am chinesischen Markt und der russische Importstopp haben zu einem Angebotsüberschuss geführt. Die Molkereien reichen den Kostendruck direkt an das schwächste Glied in der Produktionskette weiter: die Erlöse der ErzeugerInnen sinken seit Monaten.
„Die Molkereien verdienen kräftig am internationalen Geschäft, während das Risiko bei den Milchbäuerinnen und –bauern hängen bleibt. Das ist nicht gerecht. Wir brauchen einen fairen Wettbewerb am Milchmarkt. EU und Bund müssen zügig handeln, um die Milchpreise auf einem auskömmlichen Niveau zu stabilisieren. Es kann nicht sein, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die Turbo-MelkerInnen auch noch belohnt, indem er ihnen die obligatorischen Strafzahlungen für die Überschreitung der EU-Milchquote erlassen will. Außerdem sollte das EU-Milchpaket von 2012 nachgebessert werden, um die Position der einzelnen Milchviehbetriebe gegenüber den Molkereien zu stärken."
Am Mittwoch, den 17. Dezember 2014, veranstaltet der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter einen bundesweiten Milchaktionstag mit dezentralen Aktionen. Milchbäuerinnen und –bauern aus Rheinland-Pfalz überreichen an dem Tag der ARLA-Molkerei (ehemals Milch-Union Hocheifel) in Pronsfeld in der Eifel das „Konzept zum Milchmarkt-Krisenmanagement". Es sieht ein flexibles und solidarisches Mengenmanagement als zeitlich begrenztes Kriseninstrument vor. Durch eine Reduzierung der Milchmenge soll schnell und effektiv ein ruinöser Preisverfall verhindert werden.
Ankündigung: Am 13. Januar 2015 – kurz vor der Internationalen Grüne Woche in Berlin – wird der Agrarausschuss des Landtages Rheinland-Pfalz auf Antrag der GRÜNEN Fraktion über die Milchmarktpolitik und die Situation der rheinland-pfälzischen Milchviehbetriebe debattieren.

Dr. Claudius Ruch
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