Zehn Jahre Fukushima – Der Schatten der Kernkraft ist dunkel und lang

Am morgigen Donnerstag jährt sich der Super-GAU von Fukushima zum zehnten Mal. Das bislang größte Reaktorunglück in diesem Jahrhundert zwang die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung zum Atomausstieg. Es bleiben weltweit verseuchte Landstriche und die noch immer offene Suche nach einem Endlager in Deutschland. Noch heute wirft die Atomkraft einen langen, dunklen Schatten. Aber das Unglück von Fukushima hat auch einen bedeutenden Umschwung eingeleitet, auch in Rheinland-Pfalz, sagt Dr. Bernhard Braun, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Wir GRÜNEN erinnern immer wieder an die Katastrophe von Fukushima, nicht nur an ihrem Jahrestag. Diese Katastrophe ist längst nicht vorbei, sie geschieht noch heute Tag für Tag. Die Kernschmelze frisst sich unaufhaltsam weiter in den Boden unter dem AKW Fukushima. Für das radioaktiv verseuchte Abwasser ist keine andere Lösung gefunden als es ins benachbarte Meer zu leiten. Eine ganze Region ist auf Generationen hinweg unbewohnbar, wertvolle Anbauflächen sind faktisch verloren.

In Rheinland-Pfalz scheinen wir weit entfernt zu sein von dieser Katastrophe, und doch ist die Bedrohung durch die Kernkraft auch hierzulande stets präsent. Zwar gehören die Atommeiler in Mülheim-Kärlich oder auch in Biblis der Vergangenheit an. Doch mit den Kraftwerken in Cattenom, Tihange und Doel sind ganz in unserer Nähe gefährliche Schrottreaktoren in Betrieb. Sie gehören so rasch wie möglich abgeschaltet. Auch dass bis heute kein Endlager für den noch Jahrtausende strahlenden Atommüll eingerichtet worden ist, erinnert daran: Der Schatten der Kernkraft ist dunkel und lang.

In Rheinland-Pfalz haben wir längst die Konsequenzen aus den Gefahren der Kernkraft gezogen. Zusammen mit vielen anderen Engagierten kämpften die GRÜNEN in den 80er Jahren erfolgreich für die Stilllegung des AKW Mülheim-Kärlich. Seit Beginn der GRÜNEN Regierungsbeteiligung vor zehn Jahren setzt das Land voll auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Von Stromimporten sind wir dadurch immer unabhängiger. Das Land steht mit seiner sauberen Stromproduktion immer mehr auf eigenen Beinen. Um Rheinland-Pfalz bilanziell zu 100 Prozent mit sauberer und sicherer Energie zu versorgen, müssen wir in den kommenden Jahren die Leistung der Windkraft verdoppeln und die der Photovoltaik verdreifachen. Das ist nicht nur ökologisch dringend notwendig, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Die Zahlen aus den Antworten der Landesregierung auf unsere Anfragen haben dies zuletzt wieder eindrucksvoll bestätigt.“

Unter dem folgenden Link finden Sie unsere Kleine Anfrage zum Ausbau der Photovoltaik im Land:

https://www.gruene-fraktion-rlp.de/pressemitteilungen/photovoltaik-trotz-guter-ausbauzahlen-zusaetzliche-massnahmen-zur-erreichung-der-klimaziele-noetig/

Unter diesem Link finden Sie unsere Kleine Anfrage zur Beratung und Förderung durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz:

https://www.gruene-fraktion-rlp.de/pressemitteilungen/aktuelle-zahlen-belegen-erneuerbare-sorgen-fuer-geldfluss-nach-rheinland-pfalz/

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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Claudius.Ruch@gruene.landtag-rlp.de

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