Negativrekord beim Waldsterben – Drei verheerende Jahre für den Wald in Rheinland-Pfalz

In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsfraktion stellt das Umweltministerium des Landes die abschließenden Zahlen zum Waldsterben im vergangenen Jahr zur Verfügung. Es zeigt sich, dass sich der ohnehin äußerst negative Trend der Vorjahre noch einmal verstärkt hat. Dabei werden auch regionale Unterschiede sichtbar. Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, ordnet die Zahlen ein:

„Von drei verheerenden Jahren für den Wald war 2020 das schlechteste. Die Schadholzmenge war im vergangenen Jahr mit sechs Millionen Kubikmetern sogar größer als in den Jahren 2018 und 2019 zusammen. Die in den letzten drei Jahren in Rheinland-Pfalz vom Absterben betroffene Waldfläche ist ebenfalls enorm: Sie entspricht rund 38.000 Fußballfeldern. Der Umfang der Schäden ist also kaum vorstellbar. Besonders schlimm ist der Norden des Landes betroffen, wo in den vergangenen drei Jahren alleine im Staats- und Kommunalwald 130 Quadratkilometer Schadfläche dazu kamen. Unsere Kleine Anfrage vervollständigt damit das erschreckende Bild, das bereits der Waldzustandsbericht vom Waldsterben im Land gezeichnet hatte.

Die Antwort auf unsere Anfrage zeigt, dass ein Großteil der abgestorbenen Bäume vom Klimastress geschwächt war und deshalb dem Borkenkäfer nichts entgegenzusetzen hatte. Es ist ganz klar: Ohne schnellen und effektiven Klimaschutz können wir unseren Wald nicht retten. Ein „Weiter so“ würde unweigerlich zu riesigen ökologischen und ökonomischen Schäden führen. Auch ein Aufforsten mit klimaangepassten Arten wäre dann auf Dauer reine Kosmetik. Das Waldsterben der vergangenen Jahre muss deshalb eine eindringliche Warnung sein, jetzt beim Klimaschutz noch einmal deutlich zuzulegen.“

Hintergrund:

Während der jährliche Waldzustandsbericht anhand einer Stichprobe den Zustand des Waldes erhebt, gibt die aktuelle Antwort des Umweltministeriums die abschließende Menge von Schadholz im gesamten Land sowie die Größe der betroffenen Flächen wieder. Für den Staats- und Kommunalwald der Region Süd stehen zudem die Schadholzmengen für jedes einzelne Forstrevier zur Verfügung.

Hier geht es zur Kleinen Anfrage des Abgeordneten Andreas Hartenfels und zur Antwort der Landesregierung: https://www.gruene-fraktion-rlp.de/parlamentarische-initiativen/klimabedingte-waldschaeden-in-rheinland-pfalz/

Den Waldzustandsbericht 2020 des Landes finden Sie unter folgendem Link: https://fawf.wald-rlp.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=280785&token=61fecaa9cd5b9c486680fabc14e5b5f380abedd0

Dr. Claudius Ruch
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