Die Grundkompetenzen Rechnen, Lesen und Schreiben sind Grundlage für eine erfolgreiche Schullaufbahn und ein entscheidender Faktor für eine aussichtsreiche berufliche Zukunft. Sie sind der Schlüssel zu Bildungserfolg und Teilhabe. Der Grundstein für diese Kulturtechniken wird in der Schule gelegt, womit der Förderung der Fächer Deutsch und Mathematik eine zentrale Rolle zukommt. Das Erlernen korrekter Rechtschreibung sowie Rechnen sind selbstverständlich fest in den Lehrplänen verankert. Die Aufgabe von Bildungspolitik ist es, dafür zu sorgen, dass alle Kinder am Ende der Grundschulzeit grundlegende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik erlernt haben. Defizite in diesen Bereichen können im weiteren Verlauf der Schullaufbahn schwer aufgeholt werden. Gerade deshalb hat der Erwerb dieser Grundkompetenzen höchste Priorität.
Die Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel, auch im Bildungsbereich. Auf diese vielfältigen Veränderungen muss mit vielfältigen Maßnahmen reagiert werden. Ein Patentrezept, das für alle Schülerinnen und Schüler gleich gut funktioniert, gibt es nicht. Es ist zu begrüßen, dass die Landesregierung gemeinsam mit Verbänden, Personalräten, Eltern und weiteren Expertinnen und Experten im stetigen Austausch ist, um die Rahmenbedingungen von Schulen fortlaufend zu optimieren. Um die Leistungen von Schülerinnen und Schülern zu steigern, bedarf es eines breiten Maßnahmenkatalogs, der die individuelle Förderung jedes Kindes in den Blick nimmt. Dazu gehören erfolgreiche Programme wie „BiSS Lesen – Lesen macht stark“, „Mathe macht stark“ oder „Ohrenspitzer plus“, die in Rheinland-Pfalz bereits seit einigen Jahren breite Zustimmung finden.
Der Landtag begrüßt,
– dass die Förderung von Grundkompetenzen in rheinland-pfälzischen Grundschulen höchste Priorität genießt und die Schulen auf vielfältige Weise dabei unterstützt werden, die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich zu verbessern;
– dass die Landesregierung einen vielfältigen Maßnahmenkatalog einsetzt, um das Erlernen von Rechnen, Lesen und Schreiben in der Grundschule zu stärken und Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern;
– dass den Schulen seit dem Schuljahr 2018/2019 ein Aufgabenpool in Deutsch und Mathematik zur Verfügung steht, der sich in seinen Aufgabenformaten an den IQB-Aufgaben orientiert;
– dass die Programme „BiSS Lesen – Lesen macht stark“, „Mathe macht stark“ und „Ohrenspitzer plus“ eingeführt und auf weitere Grundschulen ausgeweitet wurden;
– dass mit der Qualitätsoffensive Deutsch als Zweitsprache (DaZ) über Maßnahmen wie dem „grammatischen Geländer“ ein gezielter Schwerpunkt auf den Spracherwerb der Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Muttersprache gelegt wird;
– das Unterstützungsprogramm „S4: Schule stärken, starke Schule!“ für Schulen mit besonderen Herausforderungen, das am 1. Februar 2020 gestartet ist und neben Fortbildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Lehrkräfte und Schulleitungen auch ein Schulentwicklungsbudget zur Verfügung stellt;
– die Einführung des verbindlichen Grundwortschatzes zum systematischen und strukturierten Rechtschreiblernen;
– die gute Unterrichtsversorgung vor allem in den Grundschulen, um guten Unterricht mit qualifizierten Lehrkräften anbieten zu können.
Der Landtag fordert die Landesregierung auf,
– in der Grundschule weiterhin einen Schwerpunkt auf den Erwerb der Grundkompetenzen Rechnen, Lesen und Schreiben zu legen;
– die bestehenden Maßnahmen und Programme zur Förderung der Grundbildung weiter auszubauen;
– das erfolgreiche Ferienangebot Sommerschule sowie die geplante Herbstschule zu verstetigen;
– die Ganztagsangebote weiter auszubauen;
– auch weiterhin alle Planstellen mit grundständig ausgebildeten Grundschullehrkräften zu besetzen, um eine gute Unterrichtsversorgung zu gewährleisten;
– die Unterrichtsversorgung in der Grundschule auf hohem Niveau von 100 Prozent und mehr zu halten;
– die Zahl der Feuerwehrlehrkräfte zur Minimierung des temporären Unterrichtsausfalls schrittweise weiter zu erhöhen;
– die besonderen Bedarfe der Grundschule bei der Erweiterung des Vertretungspools weiterhin im Blick zu behalten.
Es handelt sich um einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen der SPD, FDP und Bündnis90/DIE GRÜNEN.
