Gutes Essen, guter Einsatz, Müllvermeidung: Optimierung der Einsatzverpflegung der Polizei

Bei Großveranstaltungen, Demonstrationsgeschehen oder anderen großen Einsatzlagen sind Polizistinnen/Polizisten über mehrere Stunden ohne größere Pausen im Dienst. Weil sie aufgrund der Einbindung nicht zur Mittagspause gehen können, kommt die Verpflegung zu ihnen. Im Doppelhaushalt 2019/2020 wurde die Tagespauschale für die Einsatzverpflegung um 30 Prozent angehoben. Dies war ein erster wichtiger Schritt zu einem abwechslungsreicheren und qualitativ hochwertigeren Essen. Bislang wurden die Plastik-Lunchbeutel für die Einsatzkräfte verpackt, sodass diese keinen Einfluss darauf haben, welche Lebensmittel sie verzehren. Dieser Umstand hat zum Nachteil, dass ungewollte Lebensmittel oftmals im Müll landen und Polizeibeamtinnen/Polizeibeamte nicht ausreichend gestärkt sind. Um dies zukünftig zu vermeiden, hat die Polizeidirektion Mainz im Rahmen eines Pilotprojekts die Einsatzverpflegung umgestellt. Polizeibeamtinnen/Polizeibeamte sollen selbst entscheiden, was sie essen. Anstelle der Ausgabe von standardmäßig fertig gepackten Plastik-Lunchbeuteln wurde im Polizeipräsidium Mainz eine Packstraße errichtet, bei der sich Einsatzkräfte diejenigen Lebensmittel einpacken können, die sie tatsächlich verzehren möchten. Alle Polizeibeamtinnen/ Polizeibeamte in der Polizeidirektion haben zudem wiederverwendbare Beutel erhalten, sodass in Zukunft auf Plastiktüten verzichtet werden kann. Dadurch soll die Lebensmittelverschwendung reduziert, Plastikmüll eingespart und die Einsatzverpflegung insgesamt verbessert werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Welche konkreten Maßnahmen wurden im Rahmen des Pilotprojekts erarbeitet bzw. umgesetzt, um die Verpflegung von Polizeibeamtinnen/Polizeibeamte abwechslungsreicher zu gestalten und stärker an den individuellen Bedürfnissen anzupassen?

2. Gibt es auf der Packstraße eine Auswahl an Lebensmitteln für Polizeibeamtinnen/Polizeibeamte mit Unverträglichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz, Zöliakie) sowie für diejenigen, die auf Fleisch- oder Tierprodukte verzichten?

3. Welche Initiativen gibt es, um die Entstehung von Abfall, insbesondere Plastik, bei der Einsatzverpflegung zu reduzieren?

4. Bestehen Möglichkeiten zur Vermeidung der Entsorgung von nicht verbrauchten Lebensmitteln?

5. Wie sehen die Möglichkeiten zur Erhöhung des Anteils der Warmverpflegung für die Einsatzkräfte aus?

6. Wie wirkt sich die Erhöhung des Verpflegungssatzes konkret auf den Inhalt der Verpflegungsbeutel aus?

7. Werden darüber hinaus weitere Optimierungsansätze verfolgt, beispielsweise um die Verpflegung im Einsatz reibungslos und ohne Zeitverzug zu den Einsatzkräften zu verbringen?