Mit einem handlungsfähigen Wald-Klimafonds gegen das Waldsterben

Im Rahmen einer Aktuellen Debatte setzt die GRÜNE Landtagsfraktion das Waldsterben heute ganz oben auf die Agenda der Plenardebatte im rheinland-pfälzischen Landtag. Nur eine konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Bewirtschaftung des Waldes kann dem Waldsterben wirkungsvoll begegnen. Wir wollen deshalb, dass die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes besonders gefördert wird und schlagen als Finanzierungsinstrument einen kompletten Neustart des nationalen Wald-Klimafonds vor. Dazu erklärt Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

„In Zeiten der Klimakrise wird die Rolle des Waldes als vielseitiger Lebensraum, Holzproduzent und vor allem auch als CO2-Speicher immer wichtiger. Wir wollen deshalb, dass gezielt diejenigen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit öffentlichen Geldern gefördert werden, die ihren Wald unter ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaften. Die verheerenden Schäden zeigen deutlich: Unser Waldökosystem steht vor dem Kollaps, und mit ihm das bisherige Finanzierungssystem des Forsts. Wir müssen uns der Frage stellen, wie wir unsere Wälder dauerhaft erhalten und weiterentwickeln können.

Die von der Bundesregierung angekündigten Nothilfen für den Wald reichen nicht aus, um die größten finanziellen Löcher dauerhaft zu stopfen, die das Waldsterben und der fallende Holzpreis in viele Haushaltspläne von Kommunen und privaten Waldbesitzern gerissen haben. Mit den angekündigten 480 Millionen Euro, die die Bundesregierung für alle Wälder deutschlandweit bereitstellen möchte, können lediglich die bereits entstandenen Schäden behoben werden. Wenn wir den Wald wirklich retten wollen, müssen wir daher neue, auf eine nachhaltige Waldentwicklung ausgelegte Finanzierungskonzepte entwickeln.

Mit dem Wald-Klimafonds des Bundes existiert in Grundzügen bereits ein Instrument, das für die Steuerung eines nachhaltigen Waldschutzes hilfreich sein könnte. Die Ausstattung des Bundes-Fonds mit gerade einmal 24,5 Millionen Euro im Jahr 2019 spricht allerdings Bände über den Stellenwert, den die Bewahrung des Waldes und damit der Klimaschutz für die amtierende Bundesregierung haben. Wir wollen einen kompletten Neustart des nationalen Wald-Klimafonds und den Fonds mit einer Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren finanziell endlich handlungsfähig machen, damit er die ökologischen Funktionen eines naturnahen, klimaangepassten Waldes ausreichend würdigen und eine nachhaltige Bewirtschaftungsweise belohnen kann. Die Abgaben, welche künftig durch die Nutzung fossiler, klimaschädlicher Brennstoffe generiert werden, sollen zur Ausstattung des umfassend ökologisch reformierten Wald-Klimafonds beitragen. Die Vergabe der Gelder aus diesem Fonds muss jedoch verbindlich an ökologische Bedingungen gebunden sein. Sie könnte sich beispielsweise an den Kriterien des FSC-Labels für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes orientieren.“

Dr. Claudius Ruch
stv. Pressesprecher

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