Streuobstbestände in Rheinland-Pfalz I

Streuobstbestände erhöhen den Wert einer Landschaft für Erholungssuchende, stellen die abwechslungsreichste Form landwirtschaftlicher
Nutzung dar und schaffen günstige kleinkli matische Verhältnisse. Für viele Tier- und Pflanzenarten bieten sie Lebensraum
und Vernet zungsstruktur. Nachdem es über viele Jahre einen Rückgang an Beständen gegeben hat, er fährt der Streuobstbau
in der öffentlichen Diskussion und in der Förderung aktuell gewisser maßen eine Renaissance.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1. Welche Erkenntnisse über die Anzahl an Hochstamm-Obstbäumen bzw. über die Flä che von Streuobstbeständen (in Hektar)
gibt es aktuell?
2. Gibt es regionale oder lokale Studien über die flächige Entwicklung des Streuobstbaus in unserem Bundesland seit 1990 und wenn
ja, mit welchen Ergebnissen?
3. Wie hat sich seit 2007 im Land die Entwicklung der Streuobstbestände nach Kriterien der EU-Biorichtlinie dargestellt (tabellarisch),
und wie viel Prozent der Streuobstfläche sowie der Gesamtobstbaufläche (also inklusiv Plantagen) waren bzw. sind dies jeweils?
4. Wie viele Apfel-, Birnen-, Süßkirschen-, Walnuss- und Prunus-Sorten (Mirabellen, Pflaumen, Zwetschgen) gibt es nach aktuellem
Erkenntnisstand noch in Rheinland-Pfalz, und wie viele und welche Obstsortenlehrpfade oder sonstige Einrichtungen gibt es im
Land, in denen Obstsorten auf Hochstamm-Obstbäumen gesichert und doku mentiert werden?
5. Wie viel Hektar Streuobstbestände gibt es in FFH-Gebieten, EU-Vogelschutzgebieten, Na turschutzgebieten und in Landschaftsschutzgebieten
bzw. sind in solchen entspre chend unter Schutz gestellt?
6. Welche Argumente sprechen dafür, Streuobstbestände landesweit unter Schutz zu stellen?
7. Welche Anstrengungen unternimmt die Landesregierung, um die Streuobstbestände in Rheinland-Pfalz zu schützen sowie ihre
Bewirtschaftung und die Verwertung und Vermarktung von Streuobstprodukten zu fördern?